Das bronzene Denkmal mit einer originalgetreuen Miniatur der damaligen Tribüne ist auf einem Granitsockel platziert. Es steht exakt am früheren Ort des Stadions und wurde nun feierlich vor rund 100 geladenen Gästen durch den Präsidenten des FC Bayern München, Herbert Hainer, und den 1. Vorsitzenden des MSC, Michael Nahr, enthüllt.
Die aus einer Fangruppe hervorgegangene Kurt Landauer Stiftung hat das Erinnerungsstück im Ehrenamt geplant, umgesetzt und finanziert. Die nach dem jüdischen Ehrenpräsidenten des FC Bayern benannte Stiftung schuf damit im fünften Jahr seit Gründung bereits die dritte fußballhistorische Erinnerungsstätte in München. Zur Einweihung des Denkmals entwarf die Stiftung zudem ein 114-seitiges Booklet, das sämtliche Aspekte der Sportstätte und des Vereinslebens zur damaligen Zeit detailliert beleuchtet.
FC Bayern mit zahlreichen Spielstätten – auch am Schwabinger Tor
Die Liste der Spielstätten des FC Bayern München ist lang: Das Stadion an der Grünwalder Straße, das Olympiastadion und natürlich die Allianz Arena sind auch Laien bestens bekannt. Fast vergessen war aber bisher, dass der FC Bayern München in seinen frühen Jahren auch an der Leopoldstraße Fußball spielte. Nach den ersten Spielen an der Clemensstraße, auf der Schyren- und der Theresienwiese war das Stadion im Schwabinger Norden ein wichtiger Meilenstein für den Verein und für den Fußball in München.
Die Geschichte des Ortes reicht über 100 Jahre zurück
Von 1907 bis 1923 spielte der heute mitgliederstärkste Sportverein der Welt unter dem Dach des Münchener Sport Clubs (MSC) mitten im heutigen Zentrum Münchens an der Leopoldstraße auf Höhe des Parzivalplatzes. Wo nun das urbane Stadtquartier „Schwabinger Tor“ der Jost Hurler Gruppe beheimatet ist und zum Schlendern, Schlemmen und Genießen einlädt, pilgerten früher Scharen von Fans zu den Begegnungen der Bayern. Auch die ersten Spiele gegen Mannschaften aus England, dem Mutterland des Fußballs, wurden an diesem Ort angepfiffen. Mit dem Denkmal verbinden sich nun direkt am Schwabinger Tor Geschichte und Gegenwart.
Das Jahrbuch des DFB schrieb 1907 zur neuen Spielstätte: „Der Münchner Sport Club hat mit einem Kostenaufwand von 20.000 Mark an der Schwabingerlandstraße (so der frühere Name der heutigen Leopoldstraße) einen erstklassigen Sportplatz errichtet, der diesen Herbst eröffnet worden ist. Die ca. 25.000 qm große Fläche des Platzes, den die Stadt München gegen einen geringen Pachtschilling auf 15 Jahre überlassen hat, verteilt sich auf einen Fußballwettspielplatz 110 mal 70 m, 1 Hockeytrainingsplatz und 12 Tennisplätze. Eine 10 m hohe Tribüne für 250 Zuschauer erhebt sich in der Mitte, links davon liegen die Umkleideräume der Fußballabteilung Bayern. Von mächtigen Pappeln beschattet steht rechts der Tribüne das Häuschen des Klubdieners, das zugleich ein Sekretariats- und Gesellschaftszimmerchen enthält. Selbstverständlich fehlen auch nicht Radstall, Autogarage und die telephonische Verbindung mit dem Stadtzentrum.“
Am 15. September 1907 wurde das Stadion mit einem 8:1 Sieg des FC Bayern über Wacker München eingeweiht. 1923 fand das letzte Pflichtspiel des FC Bayern im Stadion an der Leopoldstraße statt, zum Abschied nach 17 Jahren erfolgte im Mai 1924 noch ein Freundschaftsspiel.
Kurt Landauer Stiftung e.V
Die Kurt Landauer Stiftung e.V. hat das Ziel, durch seine Aktivitäten an den ehemaligen Präsidenten des FC Bayern München, Kurt Landauer, an seine Geschichte und die von ihm vertretenen Werte wie auch an weitere Persönlichkeiten und Ereignisse aus der Historie des FC Bayern München zu erinnern. Die Mitglieder kommen aus verschiedenen Ecken des Stadions und haben die unterschiedlichsten Hintergründe. Insbesondere sollen Projekte im Sinne einer weltoffenen, fortschrittlichen, liberalen und antirassistischen Gesellschaft und eines friedlichen und gleichberechtigten Zusammenlebens aller Menschen unabhängig von ihrer Nationalität, Staatsangehörigkeit, ethnischen und kulturellen Herkunft gefördert werden. Mehr unter https://www.kurt-landauer-stiftung.de
Schwabinger Tor
Mit dem Schwabinger Tor wurde entlang der Leopoldstraße in München-Schwabing auf gut einem halben Kilometer ein Stadtquartier geschaffen, welches künftigen Lebens- und Arbeitsweisen schon heute Raum gibt. Mit den insgesamt neun Gebäuden ist ein neuer Ort zum Wohnen, Arbeiten, Erleben und Einkaufen entstanden. Das Schwabinger Tor, ein bestandseigenes Projekt der Jost Hurler Unternehmensgruppe, folgt der Idee des Sharings als Vision eines urbanen Lebensgefühls. Das Motto „Talente. Teilen. Toleranz.“ spiegelt sich in konkreten Angeboten wider wie Car Sharing, Co Working, einer Sharing-App für die Mieter oder gezielter Kunstförderung. Mehr unter schwabinger-tor.de
Die Jost Hurler Beteiligungs und Verwaltungs GmbH & Co. KG entwickelt, vermietet und finanziert bestandseigene Immobilienobjekte in Deutschland und Österreich. Wichtige Standorte befinden sich in Bayern, Nordrhein-Westfalen, Berlin und Thüringen. Sitz der Jost Hurler Beteiligungs und Verwaltungs GmbH & Co. KG ist München.