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Fakten

Geschäfts­führung

Michael Herz

  • Fachrichtung Studium: BWL
  • Seit 2004 im Unternehmen
  • Schwerpunkte: Kaufmännische Belange

Dr. Maximilian Gutsche

  • Fachrichtung Studium: Jura
  • Seit 2020 im Unternehmen
vorher langjähriger juristischer Begleiter
  • Schwerpunkte: rechtliche und kommunikative Belange

JOST HURLER GRUPPE

Gründungsjahr
1945

Mitarbeiter
ca. 45

Assetklassen

  • Mixed-Used
  • Handel
  • Hotel

Kompetenzen

  • Immobilienverwaltung
  • Vermietung
  • Asset-Management
OPEN MIND

WANDEL ALS
ERFOLGS­KONZEPT

Progressive Bestän­digkeit, ausgeglichene Dynamik und pragma­tische Leiden­schaft – was nach Antithese und Widerspruch klingt, hat bei Jost Hurler tief verankerte Substanz und führt laut den beiden Geschäftsführern Michael Herz und Dr. Maximilian Gutsche zu einer erstaunlich resilienten Unterneh­mens­phi­lo­sophie. Das forsche Ausloten von Möglich­keiten – ohne waghalsig zu sein, Veränderung offen annehmen – ohne die Wurzeln zu verlieren, Innova­tionen mutig vorantreiben – ohne eine klar definierte Haltung aus dem Blick zu lassen: Dem Famili­en­un­ter­nehmen gelingt es durch diesen Spagat immer wieder, sich erfolgreich neu zu erfinden.

Treibende Kraft ist der Wunsch des einstigen Visionärs Jost Hurler, die Werte des Unternehmens an die folgenden Genera­tionen weiter­zu­reichen. Daran hat sich trotz jeglicher Veränderung im Laufe der Jahrzehnte vom Handels­un­ter­nehmen zum Immobilien-Projekt­ent­wickler und jüngst zum Bestand­shalter, trotz Genera­tio­nen­wechsel der Gesell­schafter und Unterneh­mens­leitung nichts geändert. Die beiden Geschäftsführer Michael Herz und Dr. Maximilian Gutsche führen diese Tradition des nachhaltigen Wandels nun verant­wor­tungs­bewusst fort. Sie nennen es das „Hurler-Gen“ und verstehen darunter, „entscheiden zu können, Dinge anders zu machen; Aufgaben mutig anzugehen; mit Entschei­dungskraft schnell zu reagieren; spontan sein zu dürfen und sich dies zum Vorteil zu machen“.

LEBENSRÄUME SCHAFFEN

„Es war immer ein erklärtes Ziel der Gesell­schafter, die unterneh­mens­eigenen alten Standorte zu halten und neu zu gestalten. Das Schwabinger Tor ist das Parade­beispiel, aber auch Standorte wie in Sankt Augustin, Wien oder Schwabach (nicht mehr im Unterneh­mens­besitz) sind entwickelt worden. Nun gilt es, die Quartiere, Shopping­center und Hotels tatsächlich zu beleben“, berichtet Michael Herz. Und Dr. Maximilian Gutsche ergänzt: „In der Geschichte der Jost Hurler Gruppe ging es nie ums schnelle Geld – das ist auch heute noch so. Die Philosophie ist, das Vermögen des Gründers, das sich bis heute in Immobilien befindet, möglichst langfristig zu erhalten.“ In ihrer Unterneh­mens­mission hat die Jost Hurler Gruppe festge­halten: Als Famili­en­un­ter­nehmen schaffen und erhalten wir Lebensräume. „Und darum geht es uns tatsächlich: Lebensräume zu schaffen, die ihre Umgebung positiv prägen“, betont Michael Herz. „Das beste Beispiel dafür ist das Seehotel Überfahrt am Tegernsee. Die Immobilie ist seit etwa 1920 im Besitz der Familie Hurler und wurde vielfach überarbeitet und entsprechend dem Zeitgeist weiter­ent­wickelt. Sie prägt ihren Standort Rottach-Egern seit jeher.“ Und auch das Schwabinger Tor konnte nur aus dieser Grundhaltung heraus realisiert werden – mit viel Zeit und Mühe. Erst in einigen Jahren wird sich das Potenzial des Areals vollständig entfalten.

Ich freue mich auf die Heraus­for­de­rungen, die die Neuori­en­tierung der Strategie bei der Jost Hurler Gruppe für die Geschäfts­führung mit sich bringt. Ausbau zukunfts­fähiger technischer Infrastrukturen. Dr. Maximilian Gutsche, Geschäfts­führung

WERTE ERHALTEN

Die strate­gische Ausrichtung des Unternehmens, die momentan den Handlungsfokus auf die Bestand­shaltung legt, wird anhand der aktuellen Situation stetig neu bewertet. Dies mögen Aspekte sein wie der Fakt, dass die einstigen Metro-Grundstücke nun entwickelt und modernisiert sind, oder auch unvorher­ge­sehene Ereignisse wie die Pandemie, die besonders den Betrieb der Hotels und der Shopping­center beeinflusst hat. Dr. Maximilian Gutsche erklärt: „Möchte man ein Objekt oder ein ganzes Quartier im Bestand halten, dann reicht die bloße Fertig­stellung nicht aus. Die Objekte beginnen nicht von heute auf morgen zu leben. Hier muss auf vielen verschiedenen Ebenen immer wieder verant­wor­tungsvoll nachjustiert werden. Nach der Fertig­stellung großer Objekte wie dem Schwabinger Tor oder der Huma in Sankt Augustin ist eine Phase vonnöten, in der man sich neu sortiert. Und besonders bei den Hotels wird es naturgemäß immer wieder Projekt­ent­wick­lungs­aufgaben geben, um die Häuser auf diesem hohen Standard zu halten.“

„Die grundsätzliche Haltung ist: Plane ich als Projekt­ent­wickler die Bestand­shaltung ein, muss ich meine Zielsetzung anpassen. Dann kann es nicht um die reine Optimierung von Kosten und schnelle Erlöse gehen, sondern Qualität, Langle­bigkeit und Funktio­nalität für die Nutzer stehen im Fokus. Unsere Zielsetzung ist die langfristige Kunden­zu­frie­denheit“, so Michael Herz.

MUT ZUR INTUITION

„Ich möchte uns nicht als Trendsetter bezeichnen, aber es gibt ein gutes Gespür und Intuition für die Bedürfnisse von Orten und Nutzern“, weiß Dr. Maximilian Gutsche. „Das Schwabinger Tor wird von der Stadt München immer wieder als Best-Practice-Referenz für urbane Dichte genannt und zieht eine moderne Mischung aus trendbe­wussten Mietern an. Das innovative Hotelkonzept des Andaz wäre ohne das Schwabinger Tor in dieser Form in München nicht möglich gewesen.“ In Sankt Augustin wird mit dem Konzept der Hybrid-Mall als Outlet- und Shopping­center eine neue Richtung eingeschlagen. Und bei den etwas kleineren Stadtteil­zentren in Berlin und Erfurt wurden bereits erste Pflege­ein­rich­tungen integriert, lange bevor dies im Fokus der Öffent­lichkeit stand. Am Anfang jeder Immobi­li­en­ent­scheidung steht für die Jost Hurler Gruppe die Frage: Wie wollen wir in zwanzig, dreißig oder fünfzig Jahren wohnen, leben, arbeiten? Liegt eine Idee vor, ist sehr viel Mut nötig, dieser Intuition zu folgen. Die Unterneh­mens­historie als auch die derzeitige junge Gesell­schafter-Generation charak­te­risiert, immer offen für neue Ideen zu sein und der Mut zu investieren – auch ohne Erfolgs­ga­rantie. Dabei übernehmen die Gesell­schafter nicht selten sogar die Rolle der Impulsgeber für Neues. Diese Courage, Neues zu wagen, gibt den Mitarbeitern und Geschäftsführern viel Antrieb.

NACHHALTIGES HANDELN BEDEUTET IN DER IMMOBI­LI­EN­BRANCHE, DAUERHAFT BESTAND ZU HABEN. MIT LEBENS­RÄUMEN, DIE ÜBER JAHRZEHNTE IHRE QUALITÄTEN BEWAHREN. MICHAEL HERZ, Geschäfts­führung

OPTIMISMUS DURCH HURLER-GEN

Notwen­dig­keiten zur Veränderung kommen selbst­ver­ständlich nicht allein als Impulse von innen aus dem Unternehmen selbst, sondern betreffen als übergeordnete soziale, ökonomische oder ökologische Heraus­for­de­rungen oder auch normative Regelungen die ganze Branche. Die Immobilien-Segmente Handel, Büro, Wohnen und Hotel als wichtigste Standbeine der Jost Hurler Gruppe unterliegen schon seit Jahren einem Wandel, der durch die Pandemie und Krisen beschleunigt wurde. Aber auch durch diese teils brachialen Verände­rungen trägt das Hurler-Gen mit Pragma­tismus, Spontanität und Optimismus: „Wir packen die Dinge einfach an“, fasst es Dr. Maximilian Gutsche simpel zusammen. Dabei hilft auch ein tief verankertes Verständnis von Nachhal­tigkeit, das sich nicht allein auf die momentan stark im Fokus stehende ökologische Säule bezieht, sondern auf die auf den eigent­lichen Wortsinn zurückzuführende Bedeutung des ‚Nachhaltens‘, sprich dauerhaft Wirkung bzw. Bestand zu haben.

Aspekte wie ein nachhaltiger Handel oder die Integration von Elektro­mo­bi­li­täts­an­geboten spielen dabei genauso eine Rolle wie das nachhaltige Bauen selbst. Michael Herz erklärt: „Für mich bedeutet Nachhal­tigkeit nicht allein, anhand von Tabellen nachzu­weisen, wo ökologische Themen abhakt werden. Das Schwabinger Tor hat kein Solarpanel auf dem Dach, es ist aber ein nachhaltiger Beitrag zur Stadt der kurzen Wege. Durch hohe urbane Dichte steht es für einen nachhaltig moderneren Städtebau. Und es zahlt vielseitig auf nachhaltig soziale Aspekte ein.“ Allein durch die Unterneh­mens­vorgabe, alle Aktivitäten und Handlungs­felder der Prämisse des genera­tionenübergrei­fenden Werterhalts und der Langle­bigkeit zu unterwerfen, werden durch das Unternehmen Jost Hurler eine ganze Reihe von Nachhal­tig­keits­kri­terien erfüllt – und das schon lange bevor der Begriff etabliert war.

AUSTAUSCH UND DEBATTE

Die gemeinsame Geschäftsführung obliegt Herz und Gutsche seit 2020, trotzdem wirken sie wie ein jahrelang eingespieltes Team. Im Gespräch werfen sie sich die Bälle zu, ergänzen die Sätze des anderen. Keiner will in das Spiel – Dr. Maximilian Gutsche ist leiden­schaft­licher Sportler und greift immer wieder auf das entspre­chende Vokabular zurück – des anderen einschreiten. Letztendlich treffen sie aber alle Entschei­dungen gemeinsam. Würde man sie zwingen, sich eindeutige Aufgaben­felder zuzuweisen, dann wäre Michael Herz in der Zahlenwelt beheimatet und Dr. Maximilian Gutsche im Kommuni­ka­ti­ons­kosmos. Aber diese Abgrenzung mögen beide nicht. Ganz im Gegenteil wünscht sich Gutsche: „Mit einem austauschori­en­tierten Führungsstil möchten wir auch den Dialog und die fach- und abteilungsübergreifende Kommuni­kation im Unternehmen fördern. In Austausch und Debatte sehen wir mehr Potenzial als in der Abgrenzung.“ Und Herz ergänzt: „Das Unternehmen für die Gesell­schafter und für die Mitarbeiter, aber auch die entwickelten Orte für die Nutzer und Bewohner in eine prospe­rierende Zukunft zu begleiten und bestmöglich alle Aufgaben, die täglich auf uns zukommen, zu meistern, ist unsere verant­wor­tungsvolle Aufgabe.“

Ganz dem komple­mentären Ansatz der beschriebenen pragma­tischen Leiden­schaft oder dem leiden­schaft­lichen Pragma­tismus folgend, funktio­nieren auch Herz und Gutsche als ein solches Duo, das mit extrem unterschied­licher Herange­hensweise einen sehr erfolg­reichen Austausch führt. Auch, wenn sie keine direkten Nachfahren von Jost Hurler sind, tragen sie es doch in sich, das Hurler-Gen – jeder auf seine Weise.